Danach wurde sieben Monate später am 19. März 1911 in vier Ländern (Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und Schweiz) der erste Frauentag gefeiert. Die Datumswahl deshalb, um den revolutionären Charakter des Frauentags hervorzuheben, denn der Vortag, der 18. März, war der Gedenktag für die Gefallenen während der Märzrevolution 1848. Zudem hatte auch die Pariser Commune 1871 im März begonnen.
Der internationale Frauentag wird ebenso “Weltfrauentag” oder “Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden” genannt. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen.
Doch wie kam es zum 8. März?
Dies ging auf den 8. März im Jahr 1917 zurück (nach russischem, julianischem Kalender der 23. Februar). Damals streikten in Sankt Petersburg die Arbeiter- und Soldatenfrauen des armen Stadtviertels Wyborger Seite und lösten damit die Februarrevolution aus.
Auf Vorschlag der bulgarischen Delegation wurde 1921 zur Ehre der Rolle der Frauen in der Revolution auf der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt. An anderen Stellen geht der 8. März auf die Aufforderung von Alexandra Kollontaj und anderen Vorkämpferinnen Lenin zurück.
Letztes Jahr plädierte die luxemburgische EU-Kommissarin Viviane Reding für eine Abschaffung des Internationalen Frauentags, indem sie argumentierte:
“Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben.“
Das Pendant zum internationalen Frauentag ist der Weltmännertag, dessen Schirmherr kein geringerer als Michail Gorbatschow ist und der seit 2001 jährlich am 3. November zelebriert wird.
Bei diesem Aktionstag geht es allerdings weniger um Gleichberechtigung und Wahlrecht, sondern vornehmlich Männergesundheit, Bundeswehr und Zukunftsperspektiven.